Putong seng xuetang 普通僧學堂

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* Location(s): Tiānníng Temple [[天寧寺]], Yángzhōu [[揚州]]
* Location(s): Tiānníng Temple [[天寧寺]], Yángzhōu [[揚州]]
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This school was formed in response to the threat posed by the "Build Education with Temple Property" [[廟產興學]] Movement. A number of monasteries in Zhènjiang [[鎮江]] and Yángzhōu cooperated to establish this school in order to educate their monks. Over 20 students enrolled. In addition to courses on Buddhism, students also studied English and Japanese. The school closed because of an intrigue of conservative factions within the region, which led to the arrest of school's founder Wénxī 文希 one night prior his leave for Japan to study the monastic education systems in place there.
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This school was formed in response to the threat posed by the "Build Education with Temple Property" [[廟產興學]] Movement. A number of monasteries in Zhènjiang [[鎮江]] and Yángzhōu cooperated to establish this school in order to educate their monks. Over 60 students enrolled. In addition to courses on Buddhism, students also studied English and Japanese. The school closed because of an intrigue of conservative factions within the region, which led to the arrest of school's founder Wénxī 文希 one night prior his leave for Japan to study the monastic education systems in place there.
This school was succeeded by the Jiāngsū Saṇgha Normal Study Hall [[江蘇僧師範學堂]].
This school was succeeded by the Jiāngsū Saṇgha Normal Study Hall [[江蘇僧師範學堂]].
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German language description:
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Die erste, tatsächlich für eine bestimmte Zeit in Betrieb stehende Sangha-Schule auf chinesischem Boden, unter der Leitung des Mönchs Wenxi 文希 im Kloster Tianning 天寧寺 in Yangzhou. Die Vorbereitungen zur Gründung einer Sangha-Schule in der Provinz Jiangsu begannen fast zeitgleich mit den Schulgründungsversuchen um die Gruppe von Jìchán 寄禪 in Zhejiang im September 1904, als sich Mönche aus verschiedenen namhaften Klöstern der Gegend versammelten, um die Errichtung einer Klosterschule zu organisieren. Buddhistische Schriften sollten deutlich den curricularen Schwerpunkt der Schule setzen, wobei man aber über die Implementierung nützlicher Beifächer nicht abgeneigt war. Die Gründung einer Sangha-Schule wurde vom Erziehungsministerium der Provinz schon 1904 bewilligt, aber aufgrund überhasteter Planung und Lehrkräftemangel verzögerte sich die Inbetriebnahme jedoch. Erst am 9. Mai 1906 wurde die Sangha-Schule offiziell eröffnet, in die sich 60 Studenten eingeschrieben hatten.  Sie hatte zum Ziel, vor allem jungen Mönchen auch säkulare Bildungsinhalte wie Geographie, Geschichte, und Fremdsprachen Englisch und Japanisch zu vermitteln. Ihre Besonderheit lag vor allem in der Kreation eines zweigleisigen Bildungssystems, in dem es eine Klasse für allgemeine Grundausbildung und eine Stufe für höhere Studien gab. Das curriculare Niveau war relativ hoch, weshalb sie auch als „embryonale Form“ der späteren buddhistischen Akademien angesehen wird.  Obwohl die damalige Schulgründung, wie Dongchu kommentiert, lediglich noch „mit der Intention zum Schutz des Klostereigentums errichtet wurde“, zeigt sich ihr Leiter Wenxi sehr an einer ernsthaften Verbesserung der allgemeinen buddhistischen Ausbildung interessiert.  Nach Gesprächen mit einem für den Japanischunterricht der Schule zuständigen Japaner, der ihm von den modernen Fortschritten des buddhistischen Ausbildungsssystems in Japan berichtet, hegt Wenxi den Wunsch dorthin eine Forschungsreise zu unternehmen, um von dem japanischen System für eine Reform der chinesisch-buddhistischen Sangha-Ausbildung zu lernen. Allerdings konnte er seine Pläne aufgrund konservativer Ressentiments einiger Yangzhouer Sangha-Genossen nicht realisieren. In ihren Augen war der einst aus China exportierte Buddhismus in Japan dermaßen verkommen, dass dessen Studium nur eine Gefahr für die altbewerte chinesisch-buddhistische Tradition darstellte.  Wenxi, der seine Reise nach Japan schon begonnen hatte und in Shanghai auf die am folgenden Tag Richtung Japan ablegende Fähre wartet, wird noch in der gleichen Nacht von der lokalen Polizei verhaftet. Er wurde von konservativen Elementen der Yangzhouer Sangha bei den Behörden denunziert, seine Reise unter dem Vorwand buddhistischer Studien nach Japan anzutreten, um dort aber in Wirklichkeit mit der Revolutionspartei zu kollaborieren. Allein der Versuch revolutionäre Aktivitäten durchzuführen, stand damals unter Strafe. Dongchu berichtet, dass „zur damaligen Zeit bei den Behörden nur der Begriff ‚Revolutionäre Partei‘ fallen musste, schon waren sie in Angst und Schrecken versetzt, als ob sie einem Todfeind gegenüberstünden. Daraufhin wurde Wenxi sofort verhaftet und von dem Provinzgouverneur zur lebenslanger Haft verurteilt.“  Nach der erfolgreichen Revolution von 1911 wurde Wenxi aber wieder aus der Haft entlassen. Jedoch beendet seine Verhaftung den Betrieb der Allgemeinen Sangha-Schule schon 1908.  
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Die erste, tatsächlich für eine bestimmte Zeit in Betrieb stehende Sangha-Schule auf chinesischem Boden, unter der Leitung des Mönchs Wenxi 文希 im Kloster Tianning 天寧寺 in Yangzhou. Die Vorbereitungen zur Gründung einer Sangha-Schule in der Provinz Jiangsu begannen fast zeitgleich mit den Schulgründungsversuchen einer Gruppe um den Mönch Jìchán 寄禪 in Zhejiang im September 1904, als sich Mönche aus verschiedenen namhaften Klöstern der Gegend versammelten, um die Errichtung einer Klosterschule zu organisieren. Buddhistische Schriften sollten deutlich den curricularen Schwerpunkt der Schule setzen, wobei man aber über die Implementierung nützlicher Beifächer nicht abgeneigt war. Die Gründung einer Sangha-Schule wurde vom Erziehungsministerium der Provinz schon 1904 bewilligt, aber aufgrund überhasteter Planung und Lehrkräftemangel verzögerte sich die Inbetriebnahme jedoch. Erst am 9. Mai 1906 wurde die Sangha-Schule offiziell eröffnet, in die sich 60 Studenten eingeschrieben hatten.  Sie hatte zum Ziel, vor allem jungen Mönchen auch säkulare Bildungsinhalte wie Geographie, Geschichte, und Fremdsprachen Englisch und Japanisch zu vermitteln. Ihre Besonderheit lag vor allem in der Kreation eines zweigleisigen Bildungssystems, in dem es eine Klasse für allgemeine Grundausbildung und eine Stufe für höhere Studien gab. Das curriculare Niveau war relativ hoch, weshalb sie auch als „embryonale Form“ der späteren buddhistischen Akademien angesehen wird.  Obwohl die damalige Schulgründung, wie Dongchu kommentiert, lediglich noch „mit der Intention zum Schutz des Klostereigentums errichtet wurde“, zeigt sich ihr Leiter Wenxi sehr an einer ernsthaften Verbesserung der allgemeinen buddhistischen Ausbildung interessiert.  Nach Gesprächen mit einem für den Japanischunterricht der Schule zuständigen Japaner, der ihm von den modernen Fortschritten des buddhistischen Ausbildungsssystems in Japan berichtet, hegt Wenxi den Wunsch dorthin eine Forschungsreise zu unternehmen, um von dem japanischen System für eine Reformierung der chinesischen Sangha-Ausbildung zu lernen. Allerdings konnte er seine Pläne aufgrund konservativer Ressentiments einiger Yangzhouer Sangha-Genossen nicht realisieren. In ihren Augen war der einst aus China exportierte Buddhismus in Japan dermaßen verkommen, dass dessen Studium nur eine Gefahr für die altbewerte chinesisch-buddhistische Tradition darstellte.  Wenxi, der seine Reise nach Japan schon begonnen hatte und in Shanghai auf die am folgenden Tag Richtung Japan ablegende Fähre wartet, wird noch in der gleichen Nacht von der lokalen Polizei verhaftet. Er wurde von konservativen Elementen der Yangzhouer Sangha bei den Behörden denunziert, seine Reise unter dem Vorwand buddhistischer Studien nach Japan anzutreten, um dort aber in Wirklichkeit mit der Revolutionspartei zu kollaborieren. Allein der Versuch revolutionäre Aktivitäten durchzuführen, stand damals unter Strafe. Dongchu berichtet, dass „zur damaligen Zeit bei den Behörden nur der Begriff ‚Revolutionäre Partei‘ fallen musste, schon waren sie in Angst und Schrecken versetzt, als ob sie einem Todfeind gegenüberstünden. Daraufhin wurde Wenxi sofort verhaftet und von dem Provinzgouverneur zur lebenslanger Haft verurteilt.“  Nach der erfolgreichen Revolution von 1911 wurde Wenxi aber wieder aus der Haft entlassen. Jedoch beendet seine Verhaftung den Betrieb der Allgemeinen Sangha-Schule schon 1908.  
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Revision as of 21:31, 30 November 2010

The Universal Saṇgha Study Hall (Pǔtōng sēng xuétáng 普通僧學堂) was a pre-Republican Buddhist seminary 佛學院.

Contents

History

This school was formed in response to the threat posed by the "Build Education with Temple Property" 廟產興學 Movement. A number of monasteries in Zhènjiang 鎮江 and Yángzhōu cooperated to establish this school in order to educate their monks. Over 60 students enrolled. In addition to courses on Buddhism, students also studied English and Japanese. The school closed because of an intrigue of conservative factions within the region, which led to the arrest of school's founder Wénxī 文希 one night prior his leave for Japan to study the monastic education systems in place there.

This school was succeeded by the Jiāngsū Saṇgha Normal Study Hall 江蘇僧師範學堂.

German language description:

Die erste, tatsächlich für eine bestimmte Zeit in Betrieb stehende Sangha-Schule auf chinesischem Boden, unter der Leitung des Mönchs Wenxi 文希 im Kloster Tianning 天寧寺 in Yangzhou. Die Vorbereitungen zur Gründung einer Sangha-Schule in der Provinz Jiangsu begannen fast zeitgleich mit den Schulgründungsversuchen einer Gruppe um den Mönch Jìchán 寄禪 in Zhejiang im September 1904, als sich Mönche aus verschiedenen namhaften Klöstern der Gegend versammelten, um die Errichtung einer Klosterschule zu organisieren. Buddhistische Schriften sollten deutlich den curricularen Schwerpunkt der Schule setzen, wobei man aber über die Implementierung nützlicher Beifächer nicht abgeneigt war. Die Gründung einer Sangha-Schule wurde vom Erziehungsministerium der Provinz schon 1904 bewilligt, aber aufgrund überhasteter Planung und Lehrkräftemangel verzögerte sich die Inbetriebnahme jedoch. Erst am 9. Mai 1906 wurde die Sangha-Schule offiziell eröffnet, in die sich 60 Studenten eingeschrieben hatten. Sie hatte zum Ziel, vor allem jungen Mönchen auch säkulare Bildungsinhalte wie Geographie, Geschichte, und Fremdsprachen Englisch und Japanisch zu vermitteln. Ihre Besonderheit lag vor allem in der Kreation eines zweigleisigen Bildungssystems, in dem es eine Klasse für allgemeine Grundausbildung und eine Stufe für höhere Studien gab. Das curriculare Niveau war relativ hoch, weshalb sie auch als „embryonale Form“ der späteren buddhistischen Akademien angesehen wird. Obwohl die damalige Schulgründung, wie Dongchu kommentiert, lediglich noch „mit der Intention zum Schutz des Klostereigentums errichtet wurde“, zeigt sich ihr Leiter Wenxi sehr an einer ernsthaften Verbesserung der allgemeinen buddhistischen Ausbildung interessiert. Nach Gesprächen mit einem für den Japanischunterricht der Schule zuständigen Japaner, der ihm von den modernen Fortschritten des buddhistischen Ausbildungsssystems in Japan berichtet, hegt Wenxi den Wunsch dorthin eine Forschungsreise zu unternehmen, um von dem japanischen System für eine Reformierung der chinesischen Sangha-Ausbildung zu lernen. Allerdings konnte er seine Pläne aufgrund konservativer Ressentiments einiger Yangzhouer Sangha-Genossen nicht realisieren. In ihren Augen war der einst aus China exportierte Buddhismus in Japan dermaßen verkommen, dass dessen Studium nur eine Gefahr für die altbewerte chinesisch-buddhistische Tradition darstellte. Wenxi, der seine Reise nach Japan schon begonnen hatte und in Shanghai auf die am folgenden Tag Richtung Japan ablegende Fähre wartet, wird noch in der gleichen Nacht von der lokalen Polizei verhaftet. Er wurde von konservativen Elementen der Yangzhouer Sangha bei den Behörden denunziert, seine Reise unter dem Vorwand buddhistischer Studien nach Japan anzutreten, um dort aber in Wirklichkeit mit der Revolutionspartei zu kollaborieren. Allein der Versuch revolutionäre Aktivitäten durchzuführen, stand damals unter Strafe. Dongchu berichtet, dass „zur damaligen Zeit bei den Behörden nur der Begriff ‚Revolutionäre Partei‘ fallen musste, schon waren sie in Angst und Schrecken versetzt, als ob sie einem Todfeind gegenüberstünden. Daraufhin wurde Wenxi sofort verhaftet und von dem Provinzgouverneur zur lebenslanger Haft verurteilt.“ Nach der erfolgreichen Revolution von 1911 wurde Wenxi aber wieder aus der Haft entlassen. Jedoch beendet seine Verhaftung den Betrieb der Allgemeinen Sangha-Schule schon 1908.

Section Editor: Erik Hammerstrom

Notable Students

Notes


References

  • Shì Dōngchū 釋東初. Zhōngguó Fójiào jìndài shǐ 中國佛教近代史 (A History of Early Contemporary Chinese Buddhism), in Dōngchū lǎorén quánjí 東初老人全集 (Complete Collection of Old Man Dongchu), vols. 1-2. Taipei: Dongchu, 1974 Pp. 1.78-79.
  • Zuo, Songtao 左松涛 (2008): Jindai zhongguo fojiao xingxue zhi yuanqi 近代中国佛教兴学之缘起 [Der Ursprung des modernen buddhistischen Schulgründungstrends ]. In: Fayin, Issue 282, Pp. 34–38.
  • Welch, Holmes (1968): The Buddhist Revival in China. Cambridge, Mass.: Harvard University Press. Pp. 12-13.
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